Das waren wir damals
Referinghausen ist der geographische Mittelpunkt der ehemaligen Freigrafschaft Düdinghausen (Deifeld, Düdinghausen, Titmaringhausen, Oberschledorn).
Der Ort fand erstmalig Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1269. Im Jahr 2019 wird der Ort somit auf sein 750jähriges Bestehen zurückblicken.
Referinghausen war seit seiner Entstehung eine bäuerliche Siedlung, deren Bewohner ausschließlich von der Landwirtschaft lebten. Zwar waren die Bodenverhältnisse schwierig, und der Wald ließ nur eine geringe forstwirtschaftliche Nutzung zu, so lieferte er doch die notwendigen Bucheckern und Eicheln für die Versorgung von Rindern, Schafen und Schweinen, denn die Viehzucht besaß damals einen hohen Stellenwert.
1517 zählte der Ort 13 landsteuerpflichtige Einwohner.
1717 waren in Referinghausen ein Schmied, ein Müller, ein Schäfer, ein Schweinehirt, zwei Woll- und Schafhändler, zwei Brannt-weinbrenner, zwei Schneider, drei Hüttenmeister und sechs Hüttenknechte ansässig. Durch Die Eisenverhüttungsbetriebe in Niedersfeld und Assinghausen siedelten sich die eisenverarbeitenden Betriebe an, die Äxte, Hacken, Sensen und andere landwirtschaftliche Geräte herstellten. Der sich daraus entwickelnde Eisenwarenhandel war auch vor Ort stark verbreitet.
1526 findet die Kapelle in Referinghausen erstmals urkundliche Erwähnung. Sie war von einfacher Bauweise und stand in der Mitte des Ortes. Wann sie errichtet wurde, ist nicht bekannt. 1529 wurde im Ort die Reformation eingeführt. Die religiösen Wirren führten im 16. und 17. Jahrhundert zu mehrmaligen erzwungenen Konfessionswechseln. Erst seit 1625 war die Bevölkerung dauerhaft katholisch. Der Anteil der Katholiken überwiegt im Übrigen bis heute. 1781 fiel die alte Kapelle samt 11 umliegender Wohnhäuser einem Großbrand zum Opfer. Erst 16 Jahre später, nachdem die Häuser erneuert waren, begann man mit der Wiedererrichtung der Kappelle an gleicher Stelle. Diese wurde 1798 fertig gestellt. 1922 entstand dann neben der Kapelle das Vikariegebäude (das heutige Pfarrheim). Erst- und einmalig gab es dadurch im Ort bis 1969 einen eigenen Vikar. Danach fiel Referinghausen erneut in den Zuständigkeitsbereich des Pfarrers aus Deifeld.
Erst 1822 fand in Referinghausen regelmäßiger Schulunterricht statt, wenn auch in verschieden Häusern. 1826 baute man dann erstmals eine Scheune zum Schulhaus um, in der auch der Lehrer unterkam. Nachdem 1892 dieses Gebäude abbrannte, entstand am Weg nach Deifeld eine neue Schule, die aber bald den gestiegenen Ansprüchen nicht mehr genügte. Das Gebäude existiert auch heute noch, es befindet sich gegenüber der alten Schmiede. Bedingt durch Inflation und Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war erst im Jahr 1954 die Errichtung einer neuen Schule möglich. Diese entstand auf der Polter, und auch dieses Gebäude gibt es noch heute. Auf dem Gelände oberhalb der Schule, wo schon 1939 ein Lager für den weiblichen Arbeitsdienst gegründet worden war und welches nach dem Krieg Flüchtlingen und Vertriebenen Unterschlupf bot, errichtete man 1962 eine Turnhalle, die auch den Sportvereinen der Grafschaft zugänglich war. Auf Initiative des Schützenvereins wurde die Halle erweitert und kam fortan auch anderen Veranstaltungszwecken zugute. Sie wird auch gegenwärtig noch vom Schützenverein genutzt und unterhalten.
Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges verfügte Referinghausen sogar über einen Polizeiposten, der für die Grafschaft zuständig war.
Durch die Verlegung der Landstraße Oberschledorn-Küstelberg, aber auch durch einen verbesserten Straßenausbau in der Ortslage, hat Referinghausen einen beachtliche Wohnwert erreicht und sich zu einem viel besuchten Fremdenverkehrsort entwickelt.
Weitere Daten können Sie der Chronik von Referinghausen, erhältlich bei der Medebacher Touristik, entnehmen.